Soft Skills im Job – nichts für Weicheier

Soft Skills sind nichts für Weicheier. Great Growing Up trainiert Ihre Mitarbeiter
Ohne Soft Skills geht nichts im Job. Sie sind allerdings nichts für Weicheier.

Für Soft Skills braucht es Mut

Willkommen zu Teil 3 der Serie über Beziehungskompetenz im Business. In Teil 2 ging es um die fünf Qualitäten, die emotional intelligente Menschen auszeichnen. Bezug genommen habe ich auf einen Artikel, der sich auf Führungskräfte bezog. Dieser  Artikel hier zeigt, warum emotionale Intelligenz alleine nicht ausreicht, um Menschen verantwortlich zu führen. Sie reicht noch nicht einmal, um sich selbst verantwortlich zu verhalten. Es braucht etwas, das mich befähigt, diese Qualität in erlebbares Verhalten zu verwandeln: Beziehungskompetenz. Die gibt es nur mit Soft Skills, und die sind nichts für Weicheier. Wer seine Soft Skills ausbilden, oder noch besser: trainieren, will muss etwas aushalten können: Ärger, Trauer und Angst zum Beispiel. Das ist etwas für Mutige.

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Was erwachsene Menschen ausmacht

Ich stelle fest, dass Beziehungskompetenz etwas ist, das Führungskräften besonders gut tut.  Weil sie andere Menschen führen. Aber sie ist eine Grundqualität, die jeder erwachsene Mensch braucht. Ich behaupte, sie ist die Qualität, die erwachsene Menschen ausmacht. Die fünf Qualitäten, die einen emotional intelligenten Menschen auszeichnen sind nach David Goleman, Autor des Bestsellers "EQ. Emotinale Intelligenz": Selbstbewusstheit, Selbstmotivation, Selbststeuerung, soziale Kompetenz, Empathie.

Den EQ einsetzen

Hier geht es darum, warum diese Qualitäten alleine wirkungslos bleiben. Es braucht etwas, damit diese, Qualitäten, tatsächlich einen Effekt haben. Damit sie  die Effizienz von Mitarbeitern steigern. Das hat ein Trainerkollege von mir in einem Artikel auf business-wissen.de sehr gut beschrieben: Thomas Holzer, Berater, Coach und Wirtschaftsmediator in Freiburg. Emotionale Intelligenz, schön und gut, aber wie bringe ich sie dazu, dass sie wirkt? Fachwissen alleine ist nicht das allein entscheidende Merkmal, das ein Unternehmen zum Erfolg führt. Immer wichtiger wird es, dass die Mitarbeiter in der Lage sind, tragfähige Beziehungen aufzubauen und zu halten. Die Beziehungskompetenz von Mitarbeitern, von Auszubildenden, und vor allem die von Führungskräften,wird immer wichtiger. Diese Beziehungskompetenz basiert auf emotionaler Intelligenz, aber eben auch auf Soft Skills.

Kernbereiche emotionaler Intelligenz

Thomas Holzer bezieht sich auf ein Buch, auf den Bestseller „EQ. Emotionale Intelligenz“ von Daniel Goleman. Das stammt aus den 90er Jahren, ist aber immer noch interessant. Goleman schreibt zum Beispiel, dass es wichtig ist, die eigenen Gefühle, und auch die anderer wahrzunehmen. Er unterscheidet, wie in der vorherigen Episode aufgeführt,  zwischen fünf Kernbereichen emotionaler Intelligenz.

Selbstbewusstheit

Great Growing Up trainiert wichtuge Soft Skills Ihrer Mitarbeiter.
Wer Hard und Soft Skills in der Balance hält, ist im Beruf erfolgreich.

Selbstbewusstheit ist die Fähigkeit, die eigenen Gefühle bewusst wahrzunehmen. Ich muss ein bisschen schmunzeln, wenn ich solche Formulierungen lese. Ich würde einfach sagen, die eigenen Gefühle zu fühlen. Denn das bringt uns näher an das, worum es geht. Wir fühlen Trauer, wir fühlen Ärger, wir fühlen Angst oder wir fühlen Freude. Das tun wir unentwegt. Wir nehmen nur oft nicht wahr, dass wir etwas fühlen. Ich trainiere Menschen darin, zwischen diesen vier Gefühlen zu unterscheiden: Ärger, Trauer, Angst und Freude. Wer dazu in der Lage ist, nimmt seine Gefühle deutlich differenzierter wahr als es die meisten Menschen tun. Und nur wer sie wahrnimmt, kann sie nutzen und in Soft Skills verwandeln.

Selbstregulation

Emotional intelligente Menschen können ihre Gefühle bewusst nutzen. Sie können sich zum Beispiel entscheiden, mit ihrer Angst sehr bewusst umzugehen. So können sie die Angst nutzen, um aufmerksam und vorsichtig zu sein und dennoch zu tun, was eben ansteht. Ich kann Soft Skills aber auch auf eine Art einsetzen, die ganz und gar nicht als weich wahrgenommen wird: Meinen Ärger kann ich nutzen, um klare Worte zu sprechen, um Grenzen zu setzen, um ein „Nein“ auszusprechen. Ich kann meine Fähigkeit zu trauern ganz bewusst einsetzen, um empathisch zu sein, um mitzufühlen, was in meinem Gegenüber vorgeht. Diese Fähigkeit bezeichnet Goleman als Selbstregulation. Ich nenne das verantwortlichen Umgang mit Gefühlen.

Selbstmotivation

Der verantwortliche Umgang mit meinen Gefühlen ermöglicht es mir, klare Prioritäten zu setzen. Ich kann beispielsweise meinen Ärger nutzen, um meiner Bequemlichkeit eine klare Grenze zu setzen: Nein, ich bleibe nicht im Bett liegen. Ich stehe auf und gehe meine Aufgaben mit Mut und Entschlossenheit an. Das ist nichts anderes als ganz praktische Selbstmotivation.

Empathie

Im Aspekt Empathie hat mein Kollege Holzer einen wichtigen Punkt versteckt. „Je ausgeprägter die Selbsterkenntnis ist, desto fähiger ist man, die Gefühle anderer korrekt zu interpretieren“, schreibt er. Je deutlicher ich selbst wahrnehmen und benennen kann, was ich fühle, desto deutlicher und akkurater kann ich wahrnehmen, was in meinem Gegenüber vorgeht. Das ist eine Erfahrung, die ich während meiner Trainer-Ausbildung gemacht habe. Erst als ich mir erlaubt habe, meine eigene Angst zu spüren, war ich in der Lage, die Angst in anderen Menschen wahrzunehmen. Ehe ich diesen Prozess gestartet habe, war das Gefühl Angst viel zu bedrohlich für mich. Empathie ist von entscheidender Bedeutung für die Ausbildung von Soft Skills.

Die zentrale Fähigkeit
Alle ziehen an einem Strang. Great Growing Up trainiert die dafür nötigen Soft Skills.
Alle ziehen an einem Strang? Mit Soft Skills kein Problem.

So geht es vielen Menschen, beispielsweise mit den Gefühlen Trauer oder Ärger: Erst wenn wir in der Lage sind, sie selbst wahrzunehmen, sind wir auch in der Lage, zu erspüren, was in unserem Gegenüber vorgeht. Das ist für Trainer ein immens wichtiger Punkt. Für mich ist es die zentrale Fähigkeit, die mich als Trainer ausmacht. Ohne diese Fähigkeit könnte ich in meinen Trainings nicht so arbeiten wie ich es tue. Aber auch jeder andere Mensch, der mit anderen Menschen zusammenarbeiten will, wird nicht ohne sie auskommen.

Soziale Kompetenz

Soziale Kompetenz ist wichtig, Holzer beschreibt sie so: „Die Fähigkeit, akzeptable Kompromisse einzugehen und soziale Anpassungen zu finden und sie zu verwirklichen.“ Also, darüber hätte sich der gute Freiherr von Knigge gefreut und das vielleicht einfach mit Anstand bezeichnet. Ein Wort, das zugegebenermaßen ein bisschen aus der Mode gekommen ist. Ich glaube es wäre ganz schön, wenn wir hin und wieder mehr über Anstand sprächen. Darüber, das richtige Maß zu finden, zwischen dem, was ich will und dem, was für alle anderen gut ist.

Integrales Element

Thomas Holzer beschreibt emotionale Intelligenz als das integrale Element zwischen Denken und Fühlen. Das hört sich gut an, finde ich. Und er schreibt weiter: Wenn beide Fähigkeiten, also das Denken und das Fühlen, wenn das Kognitive mit der emotionalen Intelligenz verbunden wird, dann werden herausragende Leistungen möglich. Zum Beispiel beim Lösen von ganz simplen oder ganz komplizierten sachlichen Problemen. Oder auch bei der Integration von Menschen in ein völlig neues Umfeld. Bei der Beurteilung von Mitarbeitern, bei Verhandlungen mit Geschäftspartnern. Denn immer geht es um das Gleiche. Immer geht es darum, dass ich hineinspüren kann in meinem Gegenüber, damit ich erfühlen kann, wo ist der andere gerade? Wie geht’s ihm gerade und wie gehe ich so damit um, dass es für beide den höchsten Nutzen bringt? Etwa, indem ich die richtigen Worte finde, den richtigen Ton anschlage.

Soft Skills führen zum Erfolg

Was es braucht, damit die emotionale Intelligenz einen spürbaren wirtschaftlichen Nutzen bringt, sind die sogenannten Soft Skills. Erst wenn wir die emotionale Intelligenz mit den Soft Skills verbinden, haben wir Beziehungskompetenz. Soft Skills haben mehr mit Gefühlen zu tun als mancher von uns glauben möchte. Wir gehen sie Punkt für Punkt durch.

Einfühlungsvermögen

Einfühlungsvermögen ist die Fähigkeit, berührbar zu sein, wahrzunehmen, was im anderen  vorgeht. Dieser Soft Skill  ist mit der Trauer verknüpft. Trauer ist eine Form von Berührbarkeit: Ich lasse zu, dass mich der Schmerz berührt,. Das ist Trauer. Und diese Berührbarkeit kann ich auch nutzen, um mich in andere Menschen hinein zu fühlen.

Integrationsfähigkeit

Integrationsfähigkeit ist die Qualität, die mich dazu bringt, meine Mitarbeiter alle ins Team mit hineinzunehmen. So, dass es keine Außenseiter gibt. Da kann ein ganzer Strauß von Gefühlen dahinterstecken: etwa meine eigene Berührbarkeit, weil ich nicht möchte, dass Hans-Peter oder Ingrid als Außenseiter draußen stehen, weil ich selbst weiß, wie schmerzvoll sich so etwas anfühlt. Oder meine Angst, weil ich ja nicht weiß, was Hans-Peter oder Ingrid treiben, wenn sie außerhalb des Teams unterwegs sind. Oder auch meine Freude, weil ich es mag, wenn ich Menschen um mich herum habe und ich als Integrationsfigur wirksam bin.

Kontaktfähigkeit

Kontaktfähigkeit hat viel mit bewusstem Umgang mit Angst zu tun. Denn wann immer ich mit Menschen, die ich noch nicht kenne, in Kontakt gehe, muss ich über meine Angst gehen. Die kann bei manchen größer, bei manchen kleiner sein, aber wann immer ich mich auf unbekannte Menschen einlasse, hat es was mit Angst zu tun. Und was ich brauche, um über diese Angst zu gehen, ist ein bewusster Umgang damit. So kann ich für den Mut entscheiden. Für den Mut, kontaktwillig und damit kontaktfähig zu werden.

Konfliktfähigkeit

Konfliktfähigkeit hat viel damit zu tun, Disharmonie auszuhalten, für meine Belange, für meinen Standpunkt einzutreten, klare Worte zu sprechen. Dafür brauche ich eine gute Verbindung zu meinem Gefühl Ärger. Denn nur wenn ich mir erlaube, dieses Gefühl bewusst wahrzunehmen und zu akzeptieren, bin ich in der Lage, klare Ansagen zu machen, Ja oder Nein zu sagen und auch Grenzen zu setzen.

Teamfähigkeit

Great Growing Up trainiert Teamfähigkeit.
So soll es sein. Teamfähigkeit setzt gut trainierte Soft Skills voraus.

Teamfähigkeit hat viel damit zu tun, dass ich meine eignen Bedürfnisse auch mal hinten anstelle und den anderen oder dem Team als Ganzes diene. Das kann viel mit Trauer zu tun haben, weil ich mich davon berühren lasse, wenn jemand Hilfe braucht, um eine Aufgabe zu erledigen. Es kann auch mit Ärger zu tun haben, weil ich eine Grenze setzen muss, damit getan wird, was getan werden muss.

Überzeugungskraft

Überzeugungskraft hat für mich sehr viel mit Freude zu tun. Warum?  Weil ich nur dann überzeugend wirke, wenn ich mit Freude und Leidenschaft hinter dem stehe, was ich vertrete. Nur dann kann ich es auch glaubhaft vermitteln. Das wäre für mich Begeisterungsfähigkeit . Ich kenne nichts was Menschen mehr gewinnt und überzeugt als Begeisterung.

Verhandlungsgeschick

Verhandlungsgeschick hat unglaublich viel mit Beziehungskompetenz zu tun. Nur wenn ich in der Lage bin, den anderen Menschen zu lesen, mich in ihn hineinzuversetzen, bin ich in der Lage, die richtigen Worte zu finden und den richtigen Ton anzuschlagen. Das kann in Verhandlungsgesprächen von entscheidender Bedeutung sein.

Durchsetzungsvermögen

Der neunte und letzte Soft Skill klingt überhaupt nicht soft. Durchsetzungsvermögen hat für mich in aller ersten Linie etwas mit Ärger zu tun. Also, mit dem Gefühl, das es mir erlaubt für das, was mir wichtig ist, für das, was ich für notwendig halte, hinzustehen, es einzufordern und durchzusetzen.

Was bringen Soft Skills dem Unternehmen?

Offen ist jetzt noch die Frage: Was bringt das Ganze? Was habe ich davon, wenn ich mich darin trainiere, meine emotionale Intelligenz so einzusetzen, dass ich und das Unternehmen davon profitieren? Als Azubi, als Mitarbeiter oder als Führungskraft. Holzer nennt dafür sechs Punkte von besonderer Bedeutung.

Überzeugend präsentieren

Ein beziehungskompetenter Mitarbeiter kann überzeugend präsentieren. Wann immer wir Menschen erleben, die auf der Bühne stehen oder auch einfach nur vor uns und irgendetwas darstellen oder präsentieren, merken wir sehr schnell, wer uns für seine Sache gewinnt und wer nicht. In der Regel stellen wir fest, wer authentisch auftritt, bekommt unsere Aufmerksamkeit. Wir sprechen von Authentizität, wenn Worte, also Äußerungen und die wahrgenommene Gefühlswelt deckungsgleich sind. Also, wenn wir das Gefühl haben, der da vorne präsentiert sich gerade so, wie er ist. Spontan und wahrhaftig. Da gibt es keinen Versatz zwischen dem, was wir emotional wahrnehmen und dem, was wir kognitiv wahrnehmen, etwa die Worte, die wir hören. Jemand, der so auftritt, ist authentisch. Und authentische Menschen bekommen unsere Aufmerksamkeit.

Besser orientieren

Ein beziehungskompetenter Mensch kann sich besser orientieren. Woran liegt das? Wenn es darum geht sich in einer neuen und damit per se unsicheren Situation besser zurecht zu finden, werden alle Menschen mit dem gleichen Gefühl konfrontiert: Wir fühlen Angst. Es mag nur kaum einer wahr haben. Die meisten sprechen lieber von Respekt oder Nervosität oder Unsicherheit, im Grunde ist es alles das Gleiche. Es sind nur andere Worte für Angst. Die ist manchmal groß, manchmal kleiner, und sie hat einen Nutzen. Angst macht mich aufmerksam, sie sorgt dafür, dass ich vorsichtig bin und achtsam. Aber nur, wenn ich bewusst mit ihr umgehe.

Verdrängen hilft nicht

Wenn ich die Angst lieber nicht fühlen möchte, bleibt mir nur ein Weg: Ich werde alle Situationen, in denen ich mit Veränderung konfrontiert werde, meiden. Und wenn sie doch kommen, kann es sein, dass die Angst mich lähmt und mich damit handlungsunfähig macht. Wenn ich sie mir aber bewusst mache, kann ich mich dafür entscheiden, sie zu nutzen. Ich kann sie dafür nutzen, mich besser zu orientieren in einer neuen Situation.

Kritik- und Konfliktfähigkeit

Beziehungskompetente Menschen können besser mit Kritik und Konflikten umgehen. Sie finden schneller wieder zur Sachlichkeit zurück. Warum? Weil sie in der Lage sind, ihrer Emotionalität, ihrem Gefühl, sei es Trauer, Ärger, Freude oder Angst, Raum zu geben, indem sie es wahrnehmen und benennen. Das kostet etwas Zeit und manchmal auch Energie. In der Regel aber ist das Thema Gefühl abgeschlossen, wenn wir uns erlaubt haben, offen und ehrlich darüber zu sprechen. Dann laufen wir nicht länger Gefahr, uns mit emotionalem Störfeuer herumschlagen zu müssen. Wir können, wenn das Thema Emotion erledigt ist, wieder zur Lösung des sachlichen Problems zurückkehren.

Klar kommunizieren

Beziehungskompetente Menschen können klarer kommunizieren. Wenn ich mir erlaube, meine Gefühle wahrzunehmen, anzusprechen und damit zu akzeptieren, muss ich mich nicht länger von ihnen stören lassen. Etwa indem ich zickig reagiere, weil ich meinen Ärger unterdrücke oder vor lauter unterdrückter Angst nicht authentisch wirke. Die Fähigkeit, klare Worte zu sprechen, hat aber auch damit zu tun, dass ich mir erlaube, meinen Ärger zu nutzen. Wann immer ich im Coaching oder im Training mit Menschen konfrontiert werde, die sich unklar ausdrücken oder nicht in der Lage sind Entscheidungen zu treffen, führe ich sie in ihren Ärger. Sie wären überrascht, wenn Sie erlebten, wie wenig Ärger  genügt, damit ein Mensch wieder Klartext spricht.

Bessere Selbsteinschätzung

Dass sich beziehungskompetente Menschen besser einschätzen können als andere, liegt auf der Hand,: Weil sie sich selbst klarer und differenzierter wahrnehmen.

Bessere Kooperation

Beziehungskompetente Menschen sorgen für reibungslosere Zusammenarbeit. Ich bin überzeugt, dass das stimmt, ich glaube allerdings auch, dass im ersten Moment genau das Gegenteil eintreten wird. Einfach, weil beziehungskompetente Menschen auch konfliktfähig sind. Der wesentliche Unterschied ist, dass beziehungskompetente Menschen Konflikte nicht verdrängen. Sie sprechen an, was sie stört, was ihnen auffällt. Und sie geben ihrer Emotionalität Worte. Dann suchen sie mit ihrem Gegenüber gemeinsam nach Lösungen. Insgesamt bin ich überzeugt, dass die zwischenmenschliche Reibung deutlich nachlässt, je mehr Beziehungskompetenz in einem Betrieb trainiert wird.

Beziehungsfähigkeit kann man trainieren

In stillen Stunden frage ich mich manchmal, wie hoch der volkswirtschaftlicher Schaden durch unterschwellige, nicht ausgetragene oder verdrängte Konflikte in Unternehmen ist. Millionen sind es mindestens. Ich glaube, wir können da schon bald von Milliarden reden. Soweit muss es aber gar nicht kommen, wenn Unternehmen erkennen, dass unschöne Erscheinungen wie die zunehmende Zahl an Burn outs oder demotivierte Mitarbeiter eine ganz bestimmte Ursache haben: In der Regel sind es ungelöste Konflikte. Ungelöste Konflikte sind eine Folge von beziehungsinkompetenten Menschen. Das können sie ändern, denn Beziehungskompetenz kann man trainieren.

Fortsetzung folgt

In dieser Episode ging es darum, wie wir die emotionale Intelligenz mit Soft Skills zu Beziehungskompetenz weiterentwickeln. In der nächsten Episode dieser Serie zum Thema Beziehungskompetenz, in Teil 4, geht es dann um emotionale Manager. Die braucht es. Denn: Wer gut führen will, muss fühlen.

Unternehmen wollen wachsen. Menschen auch.

© Matthias Stolla, 2017