Ich spreche heute darüber, was erfolgreiche Arbeit ausmacht. Ich bin überzeugt davon, dass Menschen immer dann besonders erfolgreich sind, wenn ihre Zusammenarbeit gut ist. Gemeinschaften sind immer erfolgreicher als Ansammlungen von Einzelkämpfern. Gute Zusammenarbeit ist das entscheidende Kriterium für erfolgreiche Arbeit. Es gibt für das Wort Zusammenarbeit eine Reihe von Begriffen. Sie werden wie Synonyme verwendet: Teamarbeit oder Teamwork etwa, Kollaboration, Gruppenarbeit oder Gemeinschaftsarbeit.
All diese Wörter beschreiben eine gemeinsame Anstrengung, die auf ein Ziel ausgerichtet ist. Für mich beschreibt Zusammenarbeit allerdings etwas Anderes. Etwas, das ich mit Kollaboration, Teamarbeit. Gemeinschaftsarbeit oder Gruppenarbeit nicht so treffend ausdrücken kann: eine gemeinsame Anstrengung, die zugleich von einer Art Partnerschaft geprägt ist. Diese Partnerschaft basiert auf einem Kodex. Und der formt das Handeln und den Umgang der Mitarbeiter miteinander. Das schließt mit ein, dass sich bei guter Zusammenarbeit die Interessen der Teammitglieder bündeln und auf das gemeinsame Ziel auszurichten. Und es umfasst die grundsätzliche Bereitschaft, Mithilfe zu leisten und anzunehmen.
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Kompetenz und Emotionalität
Zusammenarbeit ist ein schönes Wort, weil es mehr als andere, ähnliche Synonyme aus dem Wörterbuch der Arbeitsformen auf den Punkt bringt, worauf es ankommt: Wenn es Mitarbeitern gelingt, ein Miteinander zu erschaffen, dass fachliche Kompetenzen ebenso schätzt wie Emotionalität, dann sind sie in der Lage, gemeinsam auf Herausforderungen so zu reagieren. So, dass sie sie schon bald positiv betrachten: als reizvollen Antrieb für ihr gemeinsames Handeln zum Wohle des Unternehmens.
Auf diese Weise entstehen immer wieder neue Unternehmen und gewinnen weltweite Bedeutung. Einige davon springen mir immer wieder ins Auge: Apple, Google oder Creative Commons, die aus einer Lizenz für weltweite Urheberrechte eine Geschäftsidee gemacht haben.
Von den Römern lernen
Neulich habe ich eine Dokumentation über die römische Armee und ihre Ausrüstung gesehen. Es ging darum, wie es die Römer es geschafft haben, ihren Herrschaftsbereich bis ins nördliche Britannien und ans Schwarze Meer auszudehnen. Wie haben es die Römer geschafft, sich gegenüber unzähligen Feinden durchzusetzen?
Verblüffende Antwort
Die Antwort der Forscher war verblüffend. Der Grund für die militärische Überlegenheit der Römer war: Der Gladius, das Schwert der römischen Legionäre, war kürzer als das ihrer Gegner. Das klingt verblüffend. Ein kurzes Schwert soll effektiver sein als ein langes mit größerer Reichweite? Verblüffend oder nicht - es stimmt.
Zusammenarbeit in der Einheit

Sie fragen vielleicht, was das mit der Zusammenarbeit in einem Unternehmen zu tun hat. Ganz einfach. Es hat etwas mit Teamarbeit zu tun. Römische Kohorten kämpften in engen Verbänden. Die Männer standen Schulter an Schulter und bildeten mit ihren rechteckigen Schilden einen Panzer um die gesamte Einheit.
Gefährliche Manöver
Wenn ein Legionär angegriffen wird und mit der rechten Hand sein langes Schwert ziehen will, schlägt er gezwungenermaßen seinem rechten Nebenmann den Ellbogen ins Gesicht. Holt er mit einem langen Schwert nach hinten oder zur Seite aus, verletzt oder tötet er seine Kameraden. Gute Zusammenarbeit sieht anders aus.
Die Kameraden schützen
Die Römer waren schlau. Sie verwendeten stattdessen ein Kurzschwert, trugen es an der rechten Hüfte und zogen es mit verdrehter rechter Hand aus der Scheide. Ohne ihre Deckung zu öffnen und ohne ihre Kameraden zu gefährden. Deshalb waren sie siegreich auch gegen Feinde mit längeren Schwertern. Ihre Zusammenarbeit war effektiver.
Gemeinschaften sind effektiver
Tatsächlich liegt dem eine Sichtweise zugrunde: Die Römer verstanden ihre Armee als einen Organismus, als eine Gemeinschaft. Ihre Feinde agierten als Einzelkämpfer – gut bewaffnet, aber nicht so schlagkräftig wie eine Gemeinschaft, die auf effektive Zusammenarbeit achtet. Gemeinschaften sind immer stärker als Gruppen von Einzelkämpfern. Auch wenn die Gemeinschaft in der Unterzahl ist. Die Art der Zusammenarbeit entscheidet über Erfolg und Scheitern.
Was erfolgreiche Zusammenarbeit ausmacht
Ich soll hier und heute über erfolgreiches Arbeiten sprechen. Ich kann Ihnen nur wenig Sinnvolles darüber sagen, was Sie arbeiten. Über das, was Sie arbeiten, wissen Sie schon jetzt mehr als ich.
Einzelkämpfer oder Gemeinschaft?

Mein Fachgebiet ist nicht das Was, sondern das Wie. Mich interessiert Ihre Art der Zusammenarbeit. Denn die Art und Weise, wie Sie zusammenarbeiten, bestimmt, ob sie als Einzelkämpfer oder als Teil einer Gemeinschaft aktiv sind. Natürlich wird von Ihnen erwartet, dass Sie ihren Job gut machen, dass Sie fachlich sattelfest und kompetent sind. Ihr Wissen und ihre Fertigkeiten sind entscheidend für Ihren Erfolg. Mit Wissen und Fertigkeiten allerdings sind Sie erst einmal kaum mehr als ein guter Einzelkämpfer.
Wissen und Fertigkeiten sind wichtig
Ihr Wissen und Ihre Fertigkeiten sind von großer Bedeutung. Ohne sie sind Sie nicht wettbewerbsfähig. Im Grund so wenig, wie ein untrainierter Einzelkämpfer in der Schlacht überlebensfähig ist. Für den Erfolg Ihres Unternehmens ist etwas anderes entscheidend. Ob beispielsweise das Schraubenwerk Gaisbach erfolgreich bleibt, hängt von etwas Anderem ab: davon, ob die Mitarbeiter als einzelner in der Lage sind, Gemeinschaft zu erschaffen.
Jeder ist verantwortlich
Ja, Sie haben richtig gehört: Sie sind dafür verantwortlich, ob Sie Gemeinschaft erschaffen oder nicht. Niemand anderes wird das für Sie tun. Eine Gemeinschaft entsteht, wenn jeder Einzelne Verantwortung dafür übernimmt, wie er mit sich und den anderen umgeht. Jeder, der das nicht tut, schwächt die Gemeinschaft. So wie ein Legionär, der doch lieber ein langes Schwert führt und damit sich und seine Kameraden gefährdet.
Kernbotschaft Nr. 1: Sie entscheiden
Ich kann Sie beruhigen: Von Ihnen wird nicht erwartet, dass sie mit dem Schwert auf Mitbewerber losgehen. Aber von Ihnen wird erwartet, dass Sie Verantwortung dafür übernehmen, wie Sie mit sich, ihren Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten umgehen. Dafür, wie Sie Zusammenarbeit gestalten.
Das ist meine erste Kernbotschaft an Sie: Sie entscheiden darüber, ob Ihr Unternehmen eine Ansammlung von Einzelkämpfern ist oder eine schlagkräftige Gemeinschaft, die Zusammenarbeit praktiziert.
Wie man Verantwortung übernimmt
Jetzt sollten Sie nur noch eines wissen: Wie macht man das? Wie übernimmt man Verantwortung für den eigenen Umgang mit sich und anderen. Dazu braucht es – zum Glück – nur ganz wenig theoretisches Wissen. Dafür aber ein bisschen Mut.
Kommunikation ist alles

Zunächst einmal müssen Sie wissen, dass ihr Umgang mit anderen Menschen nichts anderes ist als Kommunikation. Und das seltsame an Kommunikation ist: Sie können nicht nicht kommunizieren. Ob sie reden oder nicht – sie teilen etwas von sich mit. Möglicherweise auch nur, dass Sie gerade nicht reden wollen. Ob Sie ihre Kollegen begrüßen oder nicht, sie teilen etwas von sich mit. Sie können nicht nicht kommunizieren.
Schweigen sagt so viel
Ich kenne Menschen, die glauben, ihr Schweigen habe keine Auswirkung auf andere und sei eine Nicht-Kommunikation. Vergessen Sie das. Schweigen sagt mehr als 1000 Worte und lässt alle möglichen Interpretationen zu. Was denken Sie über mich, wenn ich sie anschweige:
Er...
- weiß nicht mehr weiter?
- ist schlecht vorbereitet?
- will Spannung erzeugen?
- hat keine Lust mehr zu sprechen?
- kümmert sich nicht darum, was wir über ihn denken?
- mag uns nicht?
Schweigen stört die Zusammenarbeit
Was auch immer. Schweigen ist Kommunikation. Einfach weil es Interpretationen erzeugt. Das Dumme ist nur, dass ich als Schweigender kaum Einfluss darauf habe, was bei Ihnen ankommt. Ich kann mich natürlich zurücklehnen und behaupten: „Ich habe nichts gesagt. Für Ihre Interpretationen kann also ich nichts.“ Das ist genau das Gegenteil von Verantwortung übernehmen. Denn Menschen, die schweigen, kommunizieren nicht weniger als Menschen, die reden – nur eben unklar. Schweigen lässt Raum für unendlich viele Interpretationen. Es stört die Zusammenarbeit.
Kernbotschaft Nr. 2: Reden ist Gold
Meine zweite Kernbotschaft an Sie: Reden Sie miteinander.

Jetzt gibt es aber beim Reden ein großes Problem: Ihre Kommunikation kann immer noch unklar sein. Tatsache ist: Kommunikation ist ein riskantes Geschäft. Die Gefahr missverstanden zu werden ist riesig. Deshalb schweigen viele Menschen, obwohl sie durchaus etwas zu sagen hätten. Besser wird dadurch nichts, schon gar nicht die Gemeinschaft. Schweigende Menschen sind in der Regel Menschen, die alles mit sich selbst ausmachen - Einzelkämpfer. Und Einzelkämpfer verhindern Zusammenarbeit.
Was die Zusammenarbeit stört
Ein Großteil der Missverständnisse im Berufsalltag hat weniger mit dem sachlichen Inhalt unserer Kommunikation zu tun als mit der Art und Weise, wie wir kommunizieren. Anders formuliert: Reibung entsteht in der Regel nicht durch das, was wir sagen, sondern dadurch wie wir es sagen. Das Wie entscheidet über unsere Zusammenarbeit.
Was wir alles kommunizieren
Wir Menschen kommunizieren ständig – egal ob wir den Mund aufmachen oder nicht. In der Theorie gibt es drei Kanäle, auf denen wir uns mitteilen:
- Verbal
- Paraverbal
- Nonverbal
Unsere inhaltliche Botschaft übermitteln wir üblicherweise verbal. Wir benutzen Worte, um zu sagen, was wir zu sagen haben. Etwa so:
„Ich möchte, dass du diese Bestellungen kontrollierst.“
Weil wir aber alle Menschen sind, kommunizieren wir auch auf anderen Kanälen. Etwa so:
Ärgerlich: „Ich möchte, dass du diese Bestellungen kontrollierst.“
Ängstlich: „Ich möchte, dass du diese Bestellungen kontrollierst.“
Fröhlich: „Ich möchte, dass du diese Bestellungen kontrollierst.“
Traurig: „Ich möchte, dass du diese Bestellungen kontrollierst.“
Entscheidend ist, was ankommt
Sie können ein und dieselbe Botschaft auf endlos viele unterschiedliche Arten kommunizieren. Jedesmal wird bei ihrem Gegenüber etwas völlig Anderes ankommen. Es spielt keine Rolle, was wir meinen. Die Reaktion unseres Gegenübers ergibt sich unabhängig davon: aus dem, was bei ihm ankommt. Und das wiederum prägt unsere Form der Zusammenarbeit.
Wir kommunizieren, was wir fühlen
Wir transportieren Botschaften jenseits der inhaltlichen Mitteilung. Diese Botschaften auf den beiden nicht-verbalen Kanälen vermitteln unserem Gegenüber beispielsweise, ob und wie wichtig uns unsere Botschaft ist. Und sie vermitteln noch mehr: unsere derzeitige Emotionalität, was wir fühlen.
Kernbotschaft Nr. 3: Beachten Sie das Wie!

Deshalb lautet meine dritte Kernbotschaft: Achten Sie auf Ihr Wie mindestens so sehr wie auf ihr Was.
Und das ist genau der Bereich, in dem Sie ein bisschen mutig sein müssen, wenn Sie verantwortlich kommunizieren wollen. Vielen Menschen fehlt dieser Mut. Sie versuchen, ganz sachlich zu bleiben, verlangen von sich und anderen, ihre Gefühle, ihre Emotionalität zuhause zu lassen. Gefühle sind schließlich Privatsache, sagen sie und wundern sich, warum die Zusammenarbeit nicht funktioniert.
Woran Kommunikation scheitert
Genau an dem Punkt gehen Kommunikation und damit auch die Zusammenarbeit oft schief. Denn Menschen sind nicht blöd. Egal, wie sich unser Gegenüber anstrengt, seine Gefühle zu unterdrücken, wir nehmen wahr, dass etwas nicht passt. Egal wie sorgsam wir unsere Worte wählen, um klar zu stellen, dass wir überhaupt nichts fühlen, unser Gegenüber nimmt wahr, dass irgendetwas nicht passt. Und das – wie erwähnt – auch wenn wir vielsagend schweigen.
Kongruent kommunizieren
Wenn Formen übereinander passen, spricht man von Kongruenz. Sie sind deckungsgleich. Das gehört zu den wenigen Dingen, die mir aus 13 Jahren Mathematik-Unterricht im Gedächtnis geblieben sind. Wenn unsere verbale Mitteilung nicht zu unserem stimmlichen und körperlichen Ausdruck passt, ist unsere Kommunikation inkongruent: Was wir sagen und was unser Körper ausdrückt, ist nicht deckungsgleich.
Die Mehrabian-Regel
An diese Stelle kommt Albert Mehrabian ins Spiel. Der in Kalifornien lehrende iranisch-amerikanische Psychologe und Professor hat folgende Regel über die Gesamtwirkung unserer Kommunikation aufgestellt:
Ob unsere Zuhörer uns als authentisch wahrnehmen, ob wir ihnen sympathisch erscheinen, ob sie uns vertrauen, und auch ob sie tun, was wir wollen, ergibt sich zu
- 7 % aus unserer verbalen
- 38 % aus unserer paraverbalen
- 55 % aus unserer nonverbalen Kommunikation.
Daraus folgt: Wenn wir die Gesamtwirkung unserer Kommunikation betrachten, werden Worte überschätzt. Und das sagt Ihnen ein ehemaliger Journalist! Der Erfolg von Zusammenarbeit ergibt sich nicht aus Worten, sondern aus bewusster und verantwortlicher Kommunikation.
Kognitive Dissonanz stört Zusammenarbeit
Wenn wir nicht-authentisch kommunizieren, hat das Folgen: Unser Zuhörer nimmt diese Inkongruenz wahr. Fachleute sprechen dann von kognitiver Dissonanz. Zwei unterschiedliche Wahrnehmungen sorgen für Disharmonie. Die Worte passen nicht zur restlichen Kommunikation. Unsere Kommunikation klingt schief, und wir wirken nicht-authentisch. Der Grund dafür ist simpel: Menschen, die verbergen wollen, was in ihnen vorgeht, sind nicht-authentisch.
Authentisch kommunizieren
Es gibt Menschen, die mir das nicht glauben. Sie sagen: Menschen ohne Angst seien authentisch. Ich halte das für Unsinn. Für mich sind Menschen, die Angst haben und dazu stehen, authentisch. Und mutig. Sie müssen niemandem etwas vormachen. Davor habe ich Respekt und diesen Menschen schenke ich leicht mein Vertrauen.
Eddie Rickenbackers Erkenntnis

Ich denke an dieser Stelle gerne an Eddie Rickenbacker. Der war ein Flieger-As im Ersten Weltkrieg. Der US-Amerikaner war ein sogenannter Ritter der Lüfte. Er kämpfte für sein Land in einer klapprigen Holzkiste mit Tragflächen. Viel mehr waren die Jagdflugzeuge damals nicht.
Ohne Angst kein Mut
Eddie Rickenbacker war, wie damals üblich, ohne Fallschirm unterwegs. Wer abgeschossen wurde, kam in der Regel ums Leben. Rickenbacker riskierte mit jedem Einsatz sein Leben. War er ein mutiger Mann? Ohne Zweifel. Hatte er Angst? Ganz sicher, denn er stand zu seiner Angst. Den Beweis dafür liefert seine Definition von Mut:
„Mut bedeutet, Angst vor etwas zu haben und es dennoch zu tun.“
Kernbotschaft Nr. 4: Kommunizieren Sie offen!
Meine vierte und letzte Kernbotschaft lautet: Stehen Sie dazu, was Sie fühlen und kommunizieren Sie es offen.
Ich weiß, das erfordert Mut. Aber mal unter uns: Wenn Ihnen ohnehin klar ist, dass ihr Körper ständig ausplaudert, ob sie gerade Ärger, Trauer, Angst oder Freude spüren, wem wollen Sie dann noch etwas vormachen? Ihre Kollegen, Mitarbeiter und Vorgesetzten merken es, wenn Sie inkongruent kommunizieren. Vielleicht nicht bewusst, aber sie bemerken es. Und glauben Sie mir: Das ist kein Vorteil für Sie. Und auch keiner für die Zusammenarbeit im Betrieb.
Hoher volkswirtschaftlicher Schaden
Im Gegenteil: Der Sand im Getriebe des beruflichen Alltags ist inkongruente Kommunikation. Ich bin überzeugt, dass der volkswirtschaftliche Schaden dadurch in die Milliarden geht. Allein die rasant steigende Zahl psychischer Krankheitsfälle in den vergangenen Jahren sollte uns alarmieren. Sie ist eine direkte Folge von inkongruenter Kommunikation und mangelnder Verantwortlichkeit dafür, Gemeinschaften zu bilden. Einzelkämpfer tun sich gegenseitig nicht gut. Sie verhindern erfolgreiche Zusammenarbeit.
Die vier Grundgefühle
Der Ton macht die Musik, sagt der Volksmund. Wir leiten daraus oft den falschen Schluss ab: Sei immer höflich und sachlich. Das führt dazu, dass Menschen sich und ihre Kommunikation verbiegen. So erschaffen wir keine effektive Zusammenarbeit. Ich bin Trainer und Musiker. Musik mag ich, wenn Sie Emotionen ausdrückt. Mal Ärger, mal Angst, mal Trauer, mal Freude. Das macht Musik für mich aus: Sie transportiert Gefühle. Als Trainer ermutige und trainiere ich Menschen darin, das gleiche zu tun: Teile mit, was du fühlst, damit dein Gegenüber eine Chance hat, dich richtig zu verstehen.
Ärger ausdrücken
Es reicht völlig, wenn Sie aus vier Grundgefühlen eines auswählen:
Wenn Sie ärgerlich sind, sagen sie: „Ich bin ärgerlich, weil…“
Ärger fühlen sie, wenn Dinge nicht so laufen, wie sie wollen. Wenn Ihnen der Kragen platzt oder der Geduldsfaden reißt. Sie fühlen Ärger, wenn jemand ihre Grenzen verletzt oder wenn sie Ungerechtigkeit bemerken.
Trauer ausdrücken
Wenn Sie traurig sind, sagen sie: „Ich bin traurig, weil…“
Trauer fühlen Sie, wenn Sie sich von jemanden verabschieden, der Ihnen nahe steht. Sie sind traurig, wenn Sie von jemandem verletzt werden. Oder wenn Sie Mitgefühl für einen anderen Menschen empfinden. Oder einfach nur, wenn Sie berührt sind.
Angst ausdrücken
Wenn Sie vor etwas Angst haben, sagen Sie: „Ich habe Angst, weil…“
Angst fühlen Sie, wenn Sie vor einer Herausforderung stehen, wenn Sie Mut brauchen wie Eddie Rickenbacker. Sie spüren Angst, wenn etwas unsicher ist, wenn sie nervös sind oder aufgeregt oder panisch. Das sind alles Formen von Angst.
Freude ausdrücken
Und wenn Sie etwas freut, machen Sie es genauso: „Ich freue mich, weil…“
Sie freuen sich, wenn Sie Glück haben, wenn Ihnen etwas gelingt. Freude empfinden Sie, wenn sie bemerken, dass es das Leben gut mit Ihnen meint. Und Sie freuen sich, wenn andere sich freuen.
Eines dieser Gefühle ist immer da, glauben Sie mir.
Aus dem Wie entsteht Gemeinschaft
Ich freue mich darüber, dass Sie mir so aufmerksam zugehört haben Und ich freue mich, wenn Sie künftig authentisch kommunizieren. Dann fühle ich keine Angst um Ihr Unternehmen. Alois Wimmer, der Geschäftsführer des Schraubenwerks Gaisbach übersetzt die Abkürzung SWG gerne so: Schraubengemeinschaft Gaisbach. Achten Sie auf Ihr Wie und übernehmen Sie Verantwortung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Damit Ihr Unternehmen eine schlagkräftige Gemeinschaft ist und bleibt.
Das Wie ist so wichtig wie das Was.
Dankeschön.
Unternehmen wollen wachsen. Menschen auch.
© Matthias Stolla 2019