Ratlos stark durch die Krise – mit emotionaler Klarheit

Ratlos stark durch die Krise?  Sie müssen nicht für alles gleich eine Lösung haben. Aber Sie sollten wissen, wie Sie bewusst mit Ungewissheit umgehen können. Denn darin entscheidet sich, wie Sie der Krise begegnen: mit einer Belegschaft aus lauter Einzelkämpfern, die im Wesentlichen gegeneinander kämpfen. Oder mit einer Belegschaft, die sich als starke Gemeinschaft versteht und Herausforderungen mit Zuversicht und Tatkraft bewältigt. Dieser Beitrag zeigt Ihnen einen Weg, wie Sie und Ihre Mitarbeiter ratlos stark durch die Krise kommen.

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Alle im gleichen Boot

Wenn Sie sich für Variante 1 entscheiden, können Sie sich den Rest des Beitrags sparen. Wenn Sie Variante 2 wollen, sind Sie hier genau richtig. Denn in diesem Beitrag geht es darum, wie Sie die Zusammenarbeit Ihrer Mitarbeiter so gestalten, dass sie nach der langen Phase von Home office und social distancing wieder alle im gleichen Boot sitzen und am besten alle in die gleiche Richtung rudern.

Hier geht es um das Come Together nach dem Lockdown.

Zum Beispiel Corona

Den Frühling 2020 werden wir so schnell nicht vergessen. Das Corona-Virus hat das öffentliche Leben praktisch lahmgelegt. Straßen und Plätze sind beinahe menschenleer, die Menschen sind aufgefordert, Zuhause zu bleiben, und Home Office wird plötzlich auch da zur Selbstverständlichkeit, wo es früher unmöglich schien.

Stillstand selbstgemacht

Das Besondere an der Situation ist, dass nicht das Virus an sich den Stillstand verursacht, sondern wir selbst. Kontaktverbote und Ausgangsbeschränkungen sollen verhindern, dass sich Corona zu schnell ausbreitet, und so unser Gesundheitssystem überfordert. Viele Unternehmen haben Kurzarbeit angemeldet, andere sind geschlossen und haben keine Einnahmen mehr – bis auf weiteres.

Das wiederum hat zur Folge, dass die Wirtschaft eine Krise durchlebt. Wie schlimm die wird und wie lange sie dauern wird, weiß ebenfalls niemand. Der Virus treibt eine Welle der Verunsicherung vor sich her.

Emotionaler Stress

Verunsicherung entsteht immer dann, wenn wir nicht wissen, was auf uns zu kommt. Genau das erleben wir gerade. Eine Ausnahmesituation. Sie können davon ausgehen, dass ihre Mitarbeiter emotional gestresst sind. Das gilt übrigens nicht nur für die Corona-Krise, sondern grundsätzlich, wenn Neues auf uns zukommt. Die entscheidende Frage st jetzt, ob Sie einfach nur ratlos oder ratlos stark durch die Krise gehen.

Wie Krisen wirken

Nehmen wir als Beispiel Jörg. Der ist 43 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Jörg galt immer als umgänglicher Abteilungsleiter, ein Sympathieträger mit

Ratlos stark durch die Krise. Great Growing Up.
Krisen verursachen emotionalen Stress. Foto: Steve Buissinne/pixabay

 

hoher Motivationsfähigkeit und Leistungsbereitschaft. Seit einigen Wochen nehmen ihn seine Kollegen aber ganz anders wahr. Jörg wirkt zugeknöpft und leicht reizbar. Sie beobachten, dass die Kollegen auf Abstand zu ihm gehen.

Wenn die Produktivität sinkt

Nach einiger Zeit fällt Ihnen auf, dass die Produktivität von Jörgs Abteilung nachlässt. Ganz vorsichtig beginnen Sie ein Gespräch mit Jörg. Der reagiert genauso, wie sie es befürchtet haben: Er ist gereizt und antwortet ausweichend oder pampig. Seine Kernbotschaft ist die: Ich weiß nicht, was ihr alle wollt, an mir liegt es nicht, ich bin so wie immer. Sie erkennen, dass Sie so nicht weiterkommen. Sie sind ratlos.

Kettenreaktion

Eines allerdings haben Sie bewirkt: Jörg weiß jetzt, dass er etwas unternehmen muss. Und das tut er. Jörg beruft ein Meeting ein und spricht zu seinen Mitarbeitern. Er sagt ihnen im Prinzip, das Gleiche, was Sie ihm zuvor gesagt haben: Die Produktivität der Mannschaft lasse zu wünschen übrig. Eine unschöne Kettenreaktion zeichnet sich ab.

Die Stimmung kippt

Das Ergebnis des Meetings ist alles andere als gut: Jörgs Mitarbeiter fühlen sich angegriffen und reagieren beleidigt. Keiner will schuld sein an der Situation. Jeder sieht den jeweils anderen in der Verantwortung. Die Stimmung in Jörgs Abteilung kippt. Jeder fühlt sich beobachtet und reagiert auf Kritik mit Gegenvorwürfen, Schuldzuweisungen, Trotz oder Rechtfertigung.

Der Teamgeist ist weg

Das hatten Sie sich ganz anders erhofft. Statt einer Mannschaft, die an einem Strang zieht, haben Sie jetzt einen Abteilungskrieg – jeder gegen jeden anstelle von Alle für einen, einer für alle. Der Teamgeist hat sich verflüchtigt.

Veränderung und Reaktion

Der Grund für so eine Entwicklung ist immer der gleiche: Veränderung. Irgendetwas verändert sich, und Menschen reagieren darauf. In aller Regel reagieren wir unbewusst. Und darin liegt das Problem.

Training hilft

Das neue Training Come Together ist aus der Zusammenarbeit mit Trainern, Coaches, Psychologen und Personalern entstanden. Es trainiert Ihre Mitarbeiter darin, mit emotional herausfordernden Situationen bewusst umzugehen. Damit sie ratlos stark durch die Krise kommen. Die Corona-Krise ist so eine Situation. Ihre Mitarbeiter sehen sich mit Fragen konfrontiert, auf die es bislang keine Antworten gibt. Das erzeugt Verunsicherung. Ihre Mitarbeiter fragen sich:

  • Was passiert, wenn das Virus mich und meine Familie infiziert?
  • Ist mein Arbeitsplatz sicher?
  • Wie schlimm werden die wirtschaftlichen Auswirkungen?
  • Wann wird das Leben wieder normal?

Alles andere als normal

Tatsächlich ist das Leben Ihrer Mitarbeiter gerade alles andere als normal. Schulen und Kindergärten sind geschlossen. Das heißt, die Kinder sind Zuhause, wollen

Ratlos stark durch die Krise.
Unsicherheit macht vielen Menschen Angst. Foto: John Hain/pixabay

versorgt und unterhalten werden. Gaststätten, Kinos, Bäder und Theater sind geschlossen. Je nach Größe der Wohnung erlebt so mancher Ihrer Mitarbeiter gerade mehr Familie oder Partnerschaft als er gewohnt – vielleicht sogar mehr als im lieb ist. Mehr denn je kommt es jetzt darauf an, ob Ihre Mitarbeiter und vor allem Sie ratlos stark durch die Krise  gehen.

Freiräume fehlen

Auch das verursacht Stress in Partnerschaft und Familie. Wir können uns nicht mehr in unsere gewohnten Auszeiten und Freiräume zurückziehen. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes auf uns selbst zurückgeworfen. Konflikte und emotionaler Stress sind die Folge. Wenn Mitarbeiter anders reagieren als Sie es von Ihnen gewohnt sind, kann genau das die Ursache sein: Unsicherheit und Überlastung.

Keine schnelle Erlösung

Viele Menschen können beides eine Zeit lang gut aushalten. Sie haben ein dickes Fell, sagen wir dann. Im konkreten Fall der Corona-Pandemie kommt allerdings ein erschwerender Faktor hinzu: die Aussicht auf eine schnelle Lösung und damit Erlösung fehlt. Auch das dickste Fell ist eben nur ein Fell. Was es braucht ist die Fähigkeit, auch ohne schnelle Lösungen klar zu kommen. Sie können sich und Ihre Mitarbeiter darin trainieren, ratlos stark durch die Krise zu kommen. Nicht nur durch die Corona-Krise.

Wann gibt es Lösungen?

Wir Menschen sind gut darin, Lösungen für Probleme zu finden. Es ist uns zu laut? Wir wechseln den Raum. Uns fällt die Decke auf den Kopf? Wir gehen essen, ins Theater oder ins Kino. Uns fehlen die Einnahmen? Wir werben verstärkt um neue Kunden. Was aber, wenn gar nicht klar ist, wann die Lösungen wieder verfügbar sein werden? Wir sind es nicht gewohnt, ratlos stark durch die Krise zu gehen. Wir wollen lieber die schnelle Er-Lösung.

Umgang mit Ungewissheit

Wenn wir die nicht bekommen, erleben wir Ungewissheit in Reinform. Viele Menschen sind den Umgang mit Unsicherheit nicht mehr gewohnt. Das Leben erschien vielen von uns ziemlich sicher und vorhersehbar. In der Theorie dürfte dennoch den meisten klar gewesen sein: Keiner weiß, wie der nächste Tag sein wird und ob er ihn überhaupt er- oder überleben wird. Viele sind ratlos, aber eben nicht stark genug. Da hilft das Training Come Together.

Wovon wir ausgehen

Im gelebten Alltag hat die Unsicherheit nur wenig Platz. Wir gehen stillschweigend davon aus, dass unser Leben weitgehend so bleiben wird, wie es ist. Gegen vieles, das schief laufen kann haben wir uns versichert. Allein die Formulierung ist ein Witz: Wir können eine Unfallversicherung abschließen, aber sicherer wird unser Leben deshalb nicht. Wir wissen einfach nicht, was es bedeutet, ratlos stark durch die Krise zu gehen.

Wenig Raum für Unsicherheit

Kurzum: Unsicherheit hat nur wenig Raum in unserem Bewusstsein. Das mag früher anders gewesen sein, als beispielsweise der Tod, Krankheit und Hunger noch Teil des alltäglichen Lebens waren. In Kriegs- oder Nachkriegszeiten etwa. Unsere Ausdauer im Umgang mit Unsicherheit und ungewohnten Lebenslagen ist schlecht trainiert.

Stress ist so ansteckend wie Corona

Warum sollte es Ihr Problem sein, wenn Ihre Mitarbeiter nicht mit emotionalem Stress umgehen können? Ganz einfach, weil emotionaler Stress mindestens so ansteckend ist wie Corona. Es genügt ein Mitarbeiter, der mit seinem emotionalen Stress nicht umgehen kann. Vielleicht wirkt er verschlossener als sonst und spricht mit niemandem mehr. Oder er reagiert gereizt. Vielleicht wird er auch einfach krank: physisch oder psychisch.

In allen Fällen wirkt sich das Verhalten dieses Mitarbeiters auf Ihr Betriebsklima aus. Zuerst sinkt die Motivation, dann die Produktivität. All das kostet Ihr Unternehmen Geld.

Das mulmige Gefühl

Ratlos stark in der Krise. Great Growing Up.
Dauerhafte Angst kann in die Depression führen. Foto: Dorothe/pixabay

Große Verunsicherung wie durch die Corona-Krise und den da mit verbundenen Lockdown verursachen Angst. Manche Menschen verwenden lieber andere Begriffe wie Unsicherheit, mulmiges Gefühl, Respekt oder Nervosität. Ich nenne die Dinge lieber beim Namen und sage: Wenn wir nicht wissen, was uns erwartet, fühlen wir Angst. Mal mehr, mal weniger.

Positiv oder negativ?

Je nach Intensität und Dauer der Verunsicherung hat diese Angst Auswirkungen auf die Stimmungslage Ihrer Mitarbeiter. Und natürlich auch auf Ihre eigene. Manchmal empfinden wir Angst sogar als positiv: Etwa wenn wir etwas spannend oder aufregend finden. Ein bisschen Nervenkitzel wirkt durchaus belebend.

Wenn dem nicht so wäre, würde kein Mensch Achterbahn fahren oder spannende Filme ansehen. Schwierig wird es, wenn die Angst groß ist und keine Aussicht auf Erlösung besteht. Dann kann sie zu lähmenden Erschöpfungszuständen führen. Wenn das geschieht, fällt es uns unglaublich schwer, ratlos stark durch die Krise zu gehen.

Verdrängung kostet Kraft

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass ihr Umgang mit emotionalem Stress sehr anstrengend ist. Für sie selbst. Vor allem wenn Sie das als negativ empfundene Gefühl verdrängen. Zum Beispiel, weil sie nicht als Angsthase oder als Schwächling erkannt werden wollen.

Verdrängung kostet unglaublich viel Kraft. Es ist anstrengend, ein Gefühl zu unterdrücken und eine Rolle zu spielen, die nicht unserer gefühlten Wahrheit entspricht. Das kostet richtig viel Energie. Die Anstrengung kann so groß sein, dass Menschen sich isolieren und in eine Art Lähmung verfallen.

In der Abwärtsspirale

Wenn die Gedanken immer nur darum kreisen, von einer Situation überfordert zu sein, befinden wir uns bereits auf der Abwärtsspirale. In diesem Strudel ist kein Platz für positive Gedanken, für Zuversicht oder Vertrauen. Aus diesen Gedanken kann sich eine depressive Episode bilden. Also eine Depression, die weniger auf Veranlagung, sondern auf einer konkreten Lebenskrise basiert.

Depressive Episoden

Depressive Episoden gibt ins in leichter und in schwerer Form, ihre Symptome sind die gleichen wie bei Depressionen, die auf Veranlagung beruhen: Antriebslosigkeit, fehlende Zuversicht, das Empfinden tiefer Sinnlosigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Angstschweiß, Selbstmordgedanken.

Erstaunlich viele Menschen mit depressiven Episoden landen in der Psychiatrie und fallen in Unternehmen für Wochen und Monate aus.

Mit Angst umgehen

In den meisten Fällen ist gar nicht die Angst an sich das Problem, sondern unser Umgang mit ihr: Viele Menschen verdrängen Ängste so lange, bis sie in einer depressiven Episode landen. Sei es, weil sie sich schämen, weil sie ihren Job gut machen wollen oder weil sie völlig verlernt haben, ihre Emotionalität überhaupt wahrzunehmen.

Emotionale Intelligenz trainieren

Und da kommen Sie ins Spiel. Trainieren Sie die emotionale Intelligenz Ihrer Mitarbeiter. Great Growing Up ist der ideale Partner dafür. Das Training ist so aufgebaut, dass Ihre Mitarbeiter alles lernen, was es im Umgang mit Emotionalität braucht:

  1. Das Wissen darüber, welche Emotionen es gibt
  2. Klarheit über die Wahrnehmung eigener Emotion
  3. Eine wertfreie Sicht auf alle Emotionen
  4. Den verantwortlichen Umgang mit Emotion.

Wissen, was ich fühle

Machen Sie den Test mit sich selbst. Fragen Sie sich: Was fühle ich gerade? Fast immer, wenn ich Teilnehmern diese Frage stelle, bekomme ich solche Antworten:

  • „Ich fühle mich gut/nicht gut.“
  • „Ich fühle mich verarscht/betrogen/blöd etc.“
  • „Ich finde das blöd.“
  • „Gerade ist Folgendes passiert: …“

Den Unterschied kennen

Diesen Antworten haben etwas gemeinsam: Sie beantworten die Frage nicht. Tatsächlich kennen viele Menschen den Unterschied nicht zwischen Wahrnehmen, Interpretieren, Bewerten und eben Fühlen. Die Antwort…

  • „Ich fühle mich gut/nicht gut“ ist eine Bewertung.
  • „Ich fühle mich verarscht/betrogen/blöd etc.“ ist eine Interpretation.
  • „Ich finde das blöd“ ist eine Bewertung.
  • „Gerade ist Folgendes passiert: …“ ist eine Wahrnehmung.

Keine Ahnung, was wir fühlen

Keine dieser Antworten sagt etwas darüber aus, was Sie fühlen. Mir ist klar, dass nur die wenigsten von uns dazu erzogen wurden, über unsere Gefühle zu sprechen. Ich würde mich auch nicht jedem Menschen anvertrauen. Meine Erfahrung ist aber Folgende:  Wir reden nicht nur selten über unsere Emotionen, wir haben oft auch keine Ahnung, was oder auch nur dass wir etwas fühlen.

Mit Klarheit ratlos stark durch die Krise

Sie können Ihre Mitarbeiter auch führen, ohne die Lösung zu wissen. Foto: Gerd Altmann/pixabay

Die meisten Menschen unserer Kultur sind gut trainierte Gefühlsverdränger. In Krisensituationen ist das gefährlich, denn verdrängte Emotionen sind nicht einfach weg, nur weil wir sie nicht fühlen wollen. Sie beeinflussen weiter unser Denken und Handeln.

Klarheit darüber, was sie fühlen, bekommen Sie mit einem ganz simplen Trick: Sie entscheiden sich zwischen vier Möglichkeiten: Ärger, Trauer, Angst, Freude. Mehr brauchen Sie nicht. Am einfachsten geht das, wenn Sie nacheinander ausschließen, was sie gerade nicht fühlen. Was übrig bleibt, ist das, was sie gerade fühlen. Jetzt wissen Sie, welche Gefühle es gibt und wie Sue sich Klarheit darüber verschaffen, was Sie gerade bewegt.

Vier genügt

Natürlich sind das nur Überbegriffe:

Mit Ärger reagieren wir auf Dinge, die uns stören. Die emotionale Bandbreite reicht von leicht irritiert über stinksauer bis zur Weißglut.

Trauer umfasst alles zwischen sentimental, melancholisch, nachdenklich, enttäuscht, niedergeschlagen und tiefer Trauer.

Angst reicht von positiv empfundener Aufregung wie Neugier, Spannung und Nervenkitzel über Nervosität, Unsicherheit, Verlegenheit bis hin zu lähmender Angst und Panik.

Freude beschreibt Emotionen wie Gelassenheit, Ausgeglichenheit, Zufriedenheit bis hin zu purer Glückseligkeit.

Ich fühle, also bin ich

Mindestens eines davon fühlen sie immer, solange Sie am Leben sind. Sobald Sie sich dafür entschieden haben, welche Emotion Sie gerade fühlen, haben Sie emotionale Klarheit. Je öfter Sie das Üben, desto leichter fällt Ihnen das.

Wertfreie Sicht

Es gibt einen Grund dafür, dass wir Gefühle verdrängen. Wir Menschen verdrängen Dinge, die uns nicht gefallen. Die meisten Menschen, die ich kenne, bewerten drei Gefühle negativ und verdrängen Sie genau deshalb:

  • Ärger
  • Trauer
  • Angst

Nur die Freude gilt als positiv. In einer akuten Krisensituation fühlen Menschen allerdings nur selten Freude. Im Beispiel Corona-Krise dürfte die Angst an erster Stelle stehen. Platz drei teilen sich vermutlich Ärger und Trauer.

Hilfe in Krisenzeiten

Tatsächlich haben auch die negativ bewerteten Gefühle Ärger, Trauer und Angst wichtige, positive Seiten, die uns in Krisenzeiten helfen. Die können Sie allerdings nur nutzen, wenn Sie gerade diese Emotionen nicht verdrängen.

Die Angst vor Ansteckung lässt uns vorsichtig werden und auf Abstand zueinander gehen.

Die Trauer ermöglicht uns Empathie und Mitgefühl.

Der Ärger hilft uns Grenzen zu setzen, etwa wenn uns jemand zu nahe kommt.

Sprechen ist Gold

Das beste Mittel, um Verdrängung zu vermeiden, ist Sprechen. In dem Moment, wo Sie sich erlauben, über ein Gefühl zu sprechen, nehmen Sie es bewusst wahr und geben sich selbst die Erlaubnis zu fühlen, was sie fühlen. Das ermöglicht Ihnen eine wertfreie Sicht auf die vier Grundgefühle.

Verantwortlicher Umgang

Der vierte und letzte Schritt ist der entscheidende: Wie gehen Sie mit Ihrer Emotion um? Am besten, indem Sie vorleben, was Authentizität bedeutet: Sie nennen Ihr Gefühl beim Namen und werden so zum Vorbild für emotionale Bewusstheit. Und Sie leben vor, was es bedeutet, ratlos stark durch die Krise zu gehen.

Authentizität schafft Vertrauen

Emotionale Klarheit stärkt den Teamgeist und erhöht die Produktivität. Foto: pixabay

Wenn Sie mit Ihren Mitarbeitern emotional bewusst kommunizieren, schenken Sie Ihnen Vertrauen. Menschen mögen das. Denn es ermöglicht Ihnen, sich ebenfalls zu öffnen. Tatsächlich haben wir Menschen eine große Sehnsucht: Wir wollen gerne so gesehen und wertgeschätzt werden, wie wir sind.

Psychische Diskrepanzen

Wenn wir uns aber für unsere Emotionen schämen, weil wir sie negativ bewerten, verdrängen wir sie und verstellen uns. So entstehen psychische Diskrepanzen, die neurotisch und am Ende sogar psychotisch werden können.

Ungewissheit aushalten

In einer Krise wie der Corna-Pandemie im Jahr 2020 brauchen wir alle etwas anderes: Menschen, die mit Unsicherheit umgehen können. Das hat nichts mit dem Verdrängen von Angst zu tun. Vielmehr geht es darum, sie aushalten zu können.

Ratlos stark sein

In Krisenzeiten wissen wir nicht, was auf uns zukommt und wie lange es dauert, bis die Krise vorüber ist. Wir sind ratlos. Es liegt an uns, ob wir ratlos schwach sind oder ratlos stark. Wenn Sie stark sein wollen, sollten Sie keinen Kampf gegen das führen, was Sie fühlen. Das kostet Sie nur Kraft und macht sie unauthentisch.

Ihre Mitarbeiter brauchen etwas anderes von Ihnen: Einen Menschen, der ihnen vorlebt, was es bedeutet ratlos stark zu sein. Denn das ermöglicht es ihnen, bewusst zu entscheiden und besonnen zu handeln. Genau darauf kommt es jetzt an.

Unternehmen wollen wachsen. Menschen auch.

Das war’s für diese Episode. Ein Transkript gibt es wie immer auf meiner Website www.greatgrowingup.com. Vielen Dank fürs Zuhören und machen Sie’s gut, Ihr Matthias Stolla

© Matthias Stolla 2020