Willkommen bei Great Growing Up – dem Podcast für Beziehungskompetenz im Business. Heute mit Stephan Müller, Geschäftsführer der GEMÜ Gruppe im Hohenlohischen Ingelfingen-Criesbach. Hier folgt der zweite und letzte Teil des Interviews mit dem Themenschwerpunkt "Werte im Unternehmen". Teil 1 gibt es hier.
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Immer schön lächeln
Matthias Stolla: Ich fahre ja öfters mal an dem Firmengebäude vorbei, weil ich ja gar nicht weit davon entfernt wohne. Wenn ich mir das GEMÜ-Logo so anschaue, das Logo lächelt mich immer an, weil das Ü so gestaltet ist wie ein Smiley. Steckt da eine Absicht dahinter?
Stephan Müller: Gott sei Dank haben Sie das erkannt! Da steckt in der Tat eine Absicht dahinter. Ich glaube, dass sich sogar eine professionelle Agentur damit beschäftigt hat.
Begeisterung nach außen tragen
MS: So sieht’s aus.
SM: Das war natürlich eine pfiffige Idee aus dem Marketingbereich. Die Frage war: Was können wir denn tun, um diesem Lächeln, das dem Gerd Müller sehr wichtig ist, einen Ausdruck zu finden? Gerd Müller betont ja immer wieder das Thema Familienunternehmen und da gehört auch dazu, damit die Leute hier mit einer gewissen Begeisterung arbeiten und diese Begeisterung auch nach außen tragen, in ihr Familienkreis, in ihr Freundeskreis. Und dafür einen Ausdruck zu finden, den ich ganz clever fand, war dieses Ü wie ein Smiley zu gestalten.
Freude an der Arbeit
MS: So bisschen ein sonniges Gemüt vermittelnd.

SM: Ja, einfach Spaß und Freude bei der Arbeit, aber auch die Freude bei GEMÜ zu arbeiten soll dadurch zum Ausdruck gebracht werden. Ich denke schon, dass es uns als Unternehmen auch ausmacht. Ich meine, es ist wie überall auch, man sieht hier im Haus auch nicht immer nur vor Freude strahlende Gesichter. Da gibt es auch mal harte Entscheidungen, da gibt es auch mal Niederlagen. Das ist ja überall so. Aber ich denke einfach, mit einer positiven Grundeinstellung an die Sache ran zu gehen, das ist schon sehr wichtig. Auch von Seite der Geschäftsführung und der Eigentümer, die diese Einstellung im Unternehmen fest verankern möchten.
Leben ohne Feierabend
MS: Das heißt aber, wenn ich Ihre Andeutung richtig verstehe, dass die Geschäftsführer nicht immer lächeln?
SM: Nee, mit Sicherheit nicht (lacht). Vielleicht lächeln sie sogar noch weniger als der durchschnittliche Mitarbeiter. Weil ich glaube, dass wir nicht anders als andere Unternehmen sind. Viele Herausforderungen oder auch Probleme, die landen bei dem Geschäftsführer auf dem Tisch, sodass er noch öfters grübelt und nachdenkt, als ein anderer Mitarbeiter, der mal um Viere heimgehen und sagen kann: Die Arbeit ist getan und jetzt habe ich Feierabend. Ich denke mal, Gerd Müller hat als geschäftsführender Gesellschafter nie Feierabend. Er trägt das Unternehmen immer mit sich rum.
MS: Dann immer zu lächeln, das wird wahrscheinlich nicht immer funktionieren. Da sind wir realistisch.
SM: Dafür lächelt er relativ häufig (lacht). Das passt dann ganz gut.
Wichtige Werte im Unternehmen
MS: Sie haben gerade vorhin Werte angesprochen. Welche Werte sind Ihnen denn als Geschäftsführer wichtig, was den Umgang von Mitarbeitern anbelangt?
SM: Also was mir persönlich wichtig ist, nicht nur im Umgang mit den Mitarbeitern, sondern ganz generell im Leben, ist die Ehrlichkeit. Das ist ein ganz wichtiger Wert. Dass man ehrlich miteinander umgeht, dass man nicht lügt. Da gehört auch das Thema Aufrichtigkeit sicherlich dazu. Auch das Thema Verlässlichkeit. Wenn ich sage: „Ich mach das“ oder, „ich kümmere mich darum“, dann sollte das auch passieren. Also solche Dinge. Auch die Berechenbarkeit ist sicherlich für uns als Vorgesetzte und Führungskräfte wichtig. Damit unsere Mitarbeiter wissen wie der Vorgesetzte tickt. Damit er nicht morgens einmal so und mittags einmal so gelaunt ist. Ich glaube solche Themen sind auch wichtig. Die Werte Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Zuverlässigkeit, die sind für mich schon elementar.
Mitarbeiter fürs Unternehmen gewinnen
MS: Sie haben anfangs kurz mal das Thema Mitarbeitergewinnung angedeutet. Ich vermute jetzt mal, weil ich sehr oft Transparente sehe wie „Azubitag“ oder „Azubiaktion“, dass viele Unternehmen förmlich um die Azubis, um beruflichen Nachwuchs werben. Tut man sich da schwer, ist das ein schwieriges Geschäft, ein schwieriges Unterfangen?
SM: Auf der einen Seite haben wir ja eine gewisse Bevölkerungsdichte hier in Hohenlohe…
MS: Also keine allzu große.
SM: Die steigt zwar ein bisschen, aber letzten Endes fischen wir ja alle im gleichen Teich. Und die Anzahl der Fische ist beschränkt.
Im Wettbewerb um Bewerber
MS: Aber es gibt doch große und zahlreiche Fischer?
SM: Und die Unternehmen wachsen typischerweise überdurchschnittlich. Also zumindest deutlich schneller als das Bevölkerungswachstum. Von daher sind natürlich schon erhöhte Anforderungen notwendig, um die jungen Leute tatsächlich für das Unternehmen zu gewinnen. Ich gebe zu, da tut sich ein Industrieunternehmen deutlich leichter, als ein Handwerker. Von daher bekommen wir bis heute die Leute, die wir suchen.
Fehlende Qualifikationen

Beim zweiten Punkt geht es auch darum, ob die Leute dementsprechend qualifiziert sind oder nicht. Klar, dieses Thema ist auch nicht erst seit einem oder zwei Jahren akut, sondern das gibt es schon ein paar Jahre länger. Welche Qualifikationen bringen denn die Leute mit, wenn Sie aus der Schule kommen? Können sie alle richtig lesen, können sie alle richtig schreiben? Also wenn ich mich da mit unseren Ausbildungsleitern und Ausbildungsmeistern unterhalte, dann müssen die manchmal Dinge nachholen, die es früher so nicht gab. Das ist dann halt einfach so.
Nachholbedarf im Ausbildungsbetrieb
MS: OK. Und das leistet man dann auch im Unternehmen?
SM: Muss man ja. Was soll man denn tun? Also wenn einer, sag ich mal, in Mathe in der Hauptschule oder in der Realschule nicht so pfiffig war, aber das für seinen Job braucht, dann muss ich schauen, wie ich ihm das beibringe. Hoffentlich bringt er dann die Offenheit mit, das auch lernen zu wollen.
Offenheit erschafft Chancen
MS: Und diese Offenheit, sehen Sie die heute mehr oder weniger als früher?
SM: Das ist eine schwierige Frage. Ich sehe viele Beispiele, wo die Leute diese Offenheit wirklich auch zeigen, wenn sie sehen, dass es für sie dadurch eine Chance ergibt. Leider gibt es aber auch andere Beispiele, wo Leute meinen, das müsste jemand anders für sie tun. Das ist kein Anspruch, den sie an sich selber stellen. Sondern sie fragen sich: „Warum eigentlich? Das muss ich nicht tun.“ Ich kann schlecht sagen, ob das früher in diesem Maße auch so gab. Die Leute haben sich wahrscheinlich nicht so viel geändert. Aber ich denke, vielleicht konnten es sich die Leute früher nicht erlauben, es einfach so an den Tag zu legen. Weil sie vielleicht aufgrund von wirtschaftlichen Verhältnissen sonst gar keine andere Chance gehabt hätten. Oder weil der klassische Druck vom Elternhaus einfach da war. Ich glaube, da sind die Leute heute freier.
Mitarbeiter mit Ansprüchen
MS: Allgemein sagt man ja, dass das Anspruchsdenken etwas zugenommen hat.
SM: Ich glaube auch, dass das Anspruchsdenken zugenommen hat. Die Frage ist: Wo kommt das her? Wird das durch die Medien suggeriert, oder sind es einfach die vielen Möglichkeiten, die wir um uns herum, haben? Da gibt es sicherlich unterschiedliche Ursachen.
Möglichkeiten nutzen
MS: Das glaube ich auch. Der Punkt „Mehr Möglichkeiten“ spielt sicher auch eine Rolle. Ich glaube Menschen sehen grundsätzlich mehr Möglichkeiten als früher. Klassisches Beispiel: Als Ihr Onkel dieses Unternehmen aufgebaut hat, war Hohenlohe noch eher landwirtschaftlich geprägt und die Möglichkeit etwas anderes zu machen, in einem großen Unternehmen unterzukommen, die war, behaupte ich jetzt mal, in den sechziger Jahren in Hohenlohe nicht so ausgeprägt wie heute.

SM: Das glaube ich auch. Das merke ich, wenn ich zum Beispiel mit meiner Mutter diskutiere. Sie ist jetzt 80 Jahre alt. Sie sagt dann: „Mensch, die Dinge, die ihr heute macht, das hatten wir früher nicht.“ Ob das im beruflichen oder im privaten Bereich ist. Heute fährt man mit den Kindern am Wochenende mal dahin, oder man fährt mit ihnen wo anders hin. Oder sie bekommen dies oder jenes Spielzeug, das hatten wir früher so nicht. Da ist sicherlich was dran. Und da kommt mit Sicherheit auch das Thema Medienkonsum dazu. Man muss gar nicht lange zurückgehen. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, wo es weder Handy gab noch…
Analog aufgewachsen
MS: …wir sind analog aufgewachsen…
SM: Ja, man ist analog aufgewachsen. Das ist aber heute nicht mehr so. Und da entstehen sicherlich Möglichkeiten für die jungen Leute. Gleichzeitig ist es aber auch eine Herausforderung damit klarzukommen. Ich glaube sogar, wir hatten es damals einfacher, als wir diese Herausforderung gar nicht hatten.
MS: Wir hatten dafür andere Herausforderungen. Wir waren öfters mit der Freiheit konfrontiert: „Was mache ich denn jetzt mit meiner Zeit?“
SM: Ja, wobei mein jüngster Sohn, der sieben Jahre alt ist, hockt manchmal Sonntagmittag auch noch daheim und sagt: „Oh Gott, ist mir langweilig!“ Ich bin ja froh drum, aber er hat noch kein Smartphone und keinen eigenen Computer.
MS: Oh! Er ist also auch noch analog.
SM: Ja, er ist analog unterwegs und er muss irgendeine Möglichkeit finden, wie er mit seinem LEGO-Spielzeug die Zeit vertreibt. Und er schafft das noch.
MS: So wie wir. Sehr schön!
Digitale Herausforderungen
SM: Sobald die Kinder etwas älter werden ist es natürlich anders. Wenn ich heute meine Tochter anschaue, sie ist jetzt in der siebenten Klasse, da ist es gang und gäbe, dass jeder ein Smartphone und alles was dazu gehört, besitzt. Das hat natürlich sowohl positive, als auch negative Seiten. Ohne dass ich das jetzt aus eigener Erfahrung belegen könnte, aber es gibt viele Geschichten, die man aus der Schule hört. Zum Beispiel über Mobbing in den elektronischen Medien. Da tun mir die jungen Leute manchmal Leid, wenn sie mit solchen Sachen konfrontiert werden.
MS: Ja, weil manche recht arglos damit umgehen und sich der Folge gar nicht bewusst sind.
SM: Klar, so ein Kommentar in WhatsApp oder in Facebook ist schnell mal getippt und gepostet, ohne sich über die Folgen bewusst zu werden. Man muss auch nicht mehr dem anderen gegenüberstehen und ihm das persönlich ins Gesicht sagen. Sondern man bleibt ganz anonym.
Umgang mit digitalen Medien
MS: Was passiert denn einem GEMÜ-Azubi, wenn er während der Arbeit zu viel mit dem Handy rumfuhrwerkt?
SM: Also das nicht betrieblich nutzt?
MS: Ja, vor allem, Herr Müller (lacht).
SM: Also keine WhatsApp Nachrichten mit Kunden austauscht, was mittlerweile auch schon gang und gäbe ist? Leider ist da die Datenschutzgrundverordnung leider wieder ein Hemmschuh geworden. Das ist übrigens auch eine interessante Frage: Was macht eigentlich die Politik bei der Thema Digitalisierung? Aber ich will jetzt nicht von Ihrer Frage ablenken. Man wird das demjenigen klipp und klar sagen, dass das nicht funktioniert.
Als Hidden Boss unterwegs
Hier ein Beispiel: Ich war vor zwei Wochen bei unserer Tochtergesellschaft in den USA. Und dort bin ich dann unter anderem durch die Produktion gelaufen, wo mich nicht jeder kannte. Ich lief an einem Montagemitarbeiter vorbei, der seine Kopfhörer aufhatte. In der einen Hand hielt er ein Ventil, in das er etwas reinschraubte und auf der anderen Seite lag sein Smartphone, auf dem er ein Video anschaute. Und das war sicherlich kein Video, in welchem erklärt wurde wie das Ventil zu montieren ist. Das sind dann natürlich auch schon Dinge, bei denen ich mich frage: Geht’s noch? Was erwarten die Leute eigentlich von ihrem Beruf? Ich bin 100-prozentig davon überzeugt, dass man das bei uns so nicht sehen wird. Das ist ein klares Thema, bei dem der Meister oder der Vorgesetzte dafür sorgen muss, dass so etwas nicht vorkommt. Ich bin vielleicht altmodisch, ich weiß es nicht.
Andere Länder, andere Mediennutzung
MS: Wie haben Sie als Hidden-Boss reagiert, in dieser konkreten Situation?
SM: Ich habe mit dem Vorgesetzten ein Gespräch gesucht und habe ihn gefragt ob das normal sei, oder ob der Mitarbeiter vielleicht zu dem Zeitpunkt in seiner Pause war. Man kommt dadurch ins Gespräch und stellt fest, in anderen Ländern sind auch andere Dinge üblich. Zum Beispiel das Musikhören mit Kopfhörern, das scheint wohl in den USA üblich zu sein. Dass der Mitarbeiter auf seinem Smartphone ein Video nebenher schaut, das jedoch sicherlich nicht. Solche Sachen sind bei uns hier in Deutschland nicht üblich. Leute, die Kopfhörer tragen und nebenher Musik hören.
Begrenzte Aufmerksamkeit
MS: Es gibt ja die Theorie, dass das Konzentrationsvermögen endlich ist. Oder glauben Sie an ein unbegrenztes Konzentrationsvermögen?
SM: Ich bin ja kein Neurowissenschaftler, aber aus persönlicher Erfahrung gesprochen, war das bei uns früher ja auch so. Die einen haben mit leiser Musik besser gelernt, die anderen hingegen brauchten Ruhe. Ich war eher derjenige, der Ruhe brauchte. Wenn ich mich konzentrieren muss, dann tut es mir nicht gut, wenn der Fernseher nebenher läuft. Von daher glaube ich schon, dass das Konzentrationsvermögen begrenzt ist und man sich nicht auf vier, fünf Sachen gleichzeitig konzentrieren kann.
Was Unternehmen attraktiv macht
MS: Herr Müller, nochmal zum Thema Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterpflege. Was muss ein Unternehmen bieten, um attraktiv für die Mitarbeiter zu sein und attraktiv zu bleiben?

SM: Ich denke, an den Grundwerten haben sich nach wie vor wenige Dinge verändert. Vielleicht ist es nur bei uns im ländlichen Raum so, aber die Leute suchen einen sicheren Arbeitsplatz. Die wollen natürlich ein anständiges Geld verdienen, aber da gehe ich davon aus, dass das in den allermeisten Firmen heute so ist. Es wird überall vernünftig bezahlt. Da drüber hinaus wollen die Leute ein angenehmes Arbeitsumfeld haben. Das hat sich sicherlich weiterentwickelt. Wenn ich mir heute unsere Produktionshalle in unserem Logistikzentrum anschaue, ob das die Logistikhalle oder die Montagehalle nebenan ist, dann sind die heute klimatisiert, haben eine angenehme Beleuchtung und auch die Sicht ins Freie. Wir haben dort überall Glaswände nach draußen. Ich glaube die Arbeitsumgebung, das Arbeitsumfeld hat sich da deutlich weiterentwickelt. Und das gilt auch für den einzelnen Arbeitsplatz, wo heute Hebevorrichtungen und ergonomisch ausgestattete Arbeitsplätze vorhanden sind.
Konzentriertes Arbeiten
Das zieht sich in den Bürobereichen fort. Leute, die heute in einer Büroumgebung arbeiten, wollen, dass das Büro auf der einen Seite ein konzentriertes Arbeiten erlaubt, aber auf der anderen Seite auch ein Arbeiten in Teams ermöglicht. Spontane Besprechungen müssen in diesen Räumlichkeiten ebenfalls stattfinden können. Diese Dinge laufen ja heute ganz anders ab. Diese klassischen 1er, 2er, 3er oder 4er Büros, das wird sich sicherlich in den nächsten Jahren verändern. Da müssen wir uns darauf einstellen, weil sich die Arbeitswelt in diesen Bereichen auch verändern wird.
Klimapolitik im Betrieb
MS: Wenn sie von den klimatischen Bedingungen sprechen, sind wir ja nicht weit vom Betriebsklima entfernt. Was braucht es, damit der Umgang, beispielsweise von Führungskraft zum Mitarbeiter, so ist, dass der Mitarbeiter sich hier wohl fühlt und sagt: Mensch, bei GEMÜ, da will ich arbeiten, da bleibe ich?
SM: Hier kommt es zum Tragen, was wir schon vorhin angesprochen haben, nämlich die Werte im Unternehmen. Die Werte der Mitarbeiter müssen mit den Werten der Führungskräfte deckungsgleich sein. Sonst wirkt das ganze so aufgesetzt. Man könnte dann alle Werte an die Wand hängen, so wie das Plakat, das hinter uns hängt. Aber wenn diese Werte von den Führungskräften nicht gelebt werden, dann kommen die Mitarbeiter ja schnell dahinter. Und dann wird die Arbeit ihnen keinen Spaß mehr machen. Von daher ist dieses Thema ganz, ganz wichtig. Da drüber hinaus gibt es sicherlich Unterschiede zwischen großen und kleinen Unternehmen. Es gibt sicherlich Unterschiede zwischen einem familiengeführten Unternehmen und einem Konzern. Da gibt es Leute, die sich in einem Umfeld wohler fühlen als im anderen. Das kann ich mir schon vorstellen.
Teamfähigkeit war immer gefragt
MS: Braucht es heute von den Mitarbeitern mehr Teamfähigkeit als früher?
SM: Ich glaube die Teamfähigkeit war schon immer gefordert. Klar, es gibt Leute, die alleine vor sich hinarbeiten, also die Einzelkämpfer sind. Das hängt auch ein Stück weit von der Position des Mitarbeiters ab. Aber in bestimmten Bereichen war auch früher schon diese Teamarbeit gefragt. Was heute eher gefordert ist, sind schnelle Veränderung und ein schnelleres Austauschen innerhalb der Teams. Auch die Bildung von interkulturellen Teams, mit Mitarbeitern unterschiedlicher Nationalitäten, gehört da dazu. Die Hierarchien müssen außerdem mehr aufweicht und andere Führungsmechanismen angewendet werden. Solche Themen spielen eher eine Rolle.
MS: Herr Müller, vielen Dank für Ihre interessanten Antworten und für den lockeren Plausch, den wir über, so manch‘ vielleicht doch ein heikles Thema, führen durften. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag und nochmals Dankeschön.
Unternehmen wollen wachsen. Menschen auch.
© Matthias Stolla 2018