SAP tut es. Volkswagen tut es. Audi tut es auch. Und viele andere Unternehmen tun es auch: Sie rufen ihre Mitarbeiter zurück ins Büro und arbeiten daran, wie das Office zum Home wird. Der Trend zu immer mehr Homeoffice wird umgekehrt – gar nicht so - langsam, aber sicher.
In der Zeit vom 8. Februar 2024 steht, warum viele Unternehmen – vom kleinen Start Up bis zum Weltmarktführer – ihre Mitarbeiter wieder zurück ins Büro locken. Bei SAP sollen die 100.000 Angestellten spätestens ab Mai wieder mindestens drei Tage pro Woche im Büro arbeiten. VW-Manager müssen künftig sogar vier Tage vor Ort sein. Und auch bei Audi wünscht die sich die Chefetage von ihren Managern wieder mehr Präsenz im Büro. Sie alle wollen erleben, wie das Office zum Home wird.
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Produktivität im Homeoffice stieg nur kurzfristig
Das mag zunächst verwundern, denn anfangs war die Begeisterung über das durch Corona erzwungene Homeoffice geradezu nahezu überschwänglich. Untersuchungen hatten doch gezeigt, dass die Produktivität sogar steige, wenn man den Mitarbeitern erlaubt, Zuhause zu arbeiten.
Kurzfristig sei das tatsächlich so gewesen, heißt es nun. Aber etwas anderes sei im Homeoffice auf Dauer zu kurz gekommen: Entwicklung. Mitarbeiter, die sich allenfalls hin und wieder online via Teams oder Zoom begegnen, fehlt etwas. Sie entwickeln sich längst nicht so gut, wie Mitarbeiter, die im Büro zusammenarbeiten, weil ihnen Austausch, Feedback, Ansporn, und ja, auch gegenseitige Kontrolle fehlen.
Kurzum: Wenn jeder nur in seinen vier Wänden arbeitet, kann ein Team nicht effektiv arbeiten, kollegial interagieren und sein volles Potenzial entfalten.
Selbst Zoom ruft Mitarbeiter zurück ins Büro
Ironischerweise haben das sogar Konzerne bemerkt, die vom Homeoffice-Boom am meisten profitiert haben: Der Videodienstanbieter Zoom ruft seine Mitarbeiter ebenso zurück ins Büro wie Google, Meta und viele andere Technik-Riesen. Mark Zuckerberg, Facebook-Erfinder und Chef des Meta-Konzerns, hat Daten auswerten lassen und dabei herausgefunden: die im Büro schaffen mehr als ihre Kollegen im Homeoffice. Die Folge: Wer sich bei Meta nicht an die Bürozeiten hält, muss - ganz old school - mit der Kündigung rechnen.
Homeoffice ist beliebt
Ganz so leicht ist die Rückabwicklung des Homeoffice aber nicht. Denn Zuhause arbeiten ist modern und unter jungen, qualifizierten Mitarbeitern sehr beliebt. Schließlich erlaubt es den flexiblen Wechsel zwischen Arbeit und dem ganz privaten Leben Zuhause. Wer daheim arbeiten darf, tut sich leichter mit der Betreuung von Kindern, dem Haushalt, der eigenen Freizeit. Das ist vielen Mitarbeitern sie wichtig, dass feste Bürozeiten tatsächlich zum Deal Breaker werden können: Es gibt Mitarbeiter, die lieber kündigen, als aufs Homeoffice zu verzichten.
In der Homeoffice-Falle
Genau in dem Punkt stecken viele Unternehmen in der Falle. Sie haben erkannt, dass Homeoffice nicht das einzig Wahre ist, aber ihre Mitarbeiter wollen gar nicht wieder zurück ins Büro. Zumindest nicht so oft. Die Beratungsfirma PwC hat herausgefunden, dass 35 Prozent ihrer Mitarbeiter tatsächlich lieber dauerhaft Zuhause arbeiten wollen.
Was zurück ins Büro lockt und was nicht
Wie also lockt man Mitarbeiter wieder zurück ins Büro? Es gibt Unternehmen, die es mit finanziellen Anreizen versuchen, aber die haben einen hohen Gewöhnungseffekt und werden schnell als selbstverständlich wahrgenommen. Zwang ist dagegen sogar kontraproduktiv, weil er Widerstand erzeugt.
Was also könnte Mitarbeiter ins Büro locken?
Was Menschen lieben - und fürchten
An diesem Punkt ist es hilfreich, sich Grundlegendes bewusst zu machen. Der Mensch strebt nach Gemeinschaft. Und gleichzeitig fürchtet er sie. Tatsächlich sind wir auf Gemeinschaft angewiesen, denn wir Menschen lieben es, wenn wir Aufmerksamkeit und Wertschätzung bekommen. Vor dem Spiegel im Homeoffice funktioniert das auf Dauer nicht.
Im Büro können wir Aufmerksamkeit und Wertschätzung erfahren. Aber eben auch ganz anderes: Differenzen, Kritik, Ablehnung. Wo Menschen zusammen sind, gibt es früher oder später immer Konflikte. Davor haben viele Menschen Angst und bleiben lieber Zuhause.
Oberfläche Pseudo-Gemeinschaft
Oder sie flüchten sich in Pseudo-Gemeinschaft: Die Mitarbeiter verhalten sich im Büro dann beinahe ebenso oberflächlich wie in vielen Onlinemeetings: sie sind vordergründig freundlich, höflich und vermeiden es, Konflikte anzusprechen.
Das wirkt eine Zeit lang sehr harmonisch, tatsächlich aber bleiben die Beziehungen zwischen den Mitgliedern solcher Teams eben oberflächlich. Die Abteilung bleibt so im Stadium der Pseudo-Gemeinschaft hängen.
In diesem Stadium investieren Mitarbeiter ihre Energie vornehmlich darin, ihre Fassaden aufrecht zu halten. Konflikte werden ebenso gemieden wie Herausforderungen, denn gerade die bergen immer auch das Risiko des Scheiterns in sich.
Kreativität birgt Chance und Risiko
Das gleiche gilt für kreative Schaffensprozesse, denn auch die sind riskant: Kollegen könnten darauf mit Kritik oder gar Geringschätzung reagieren. Für Menschen, denen es vor allem darum geht, sich glatt und kantenfrei zu zeigen, ist das undenkbar.
In der Folge bleibt so ein Pseudo-Team weit unter seinen Möglichkeiten zurück, denn der Umgang bleibt oberflächlich, mutlos und unverbindlich. Das ist nicht nur schade, sondern auch teuer, denn Potenzial vergeuden kostet Unternehmen bares Geld.
Willkommen in Chaos und Konflikt
Irgendwann kommt in jeder Pseudo-Gemeinschaft der Punkt, an dem unterdrückte Konflikte und Emotionen an die Oberfläche drängen. Oft geschieht das unkontrolliert und ohne Verantwortlichkeit. Im Gegenteil: Vorwürfe und Beschuldigungen sind dann zu hören. Chaos und Konflikt regieren. Das macht keinen Spaß und stört die Produktivität. Dann lieber Homeoffice, da habe ich meine Ruhe…
Das CARE Training von Great Growing Up führt Mitarbeiter in höhere, deutlich effektivere Stadien der Gemeinschaft. Und das völlig ohne Zwang. Es nutzt stattdessen Sehnsüchte, die uns Menschen in der DNA stecken: die nach Akzeptanz, Wertschätzung und Entwicklung.
Interesse und Offenheit
Wie aber kommt man raus aus Chaos und Konflikt? Am besten mit Interesse und Offenheit. Dieses Stadium von Gemeinschaft erscheint zunächst weniger lebendig als Chaos und Konflikt. Aber es ist die Voraussetzung dafür, dass aus einer Gruppe von Menschen ein Team wird.
Interesse und Offenheit schaffen Raum für etwas, das in der Kommunikation gerne vergessen wird: das Zuhören. Menschen, die sich mit Interesse begegnen, sind offen dafür, die Sichtweisen anderer Menschen zu erfahren, ihre Welt kennenzulernen. Sie kommunizieren nicht nur, indem sie sprechen, sie hören zu und halten auch mal Stille aus.
Die eigene Verantwortlichkeit anerkennen
Mit Interesse und Offenheit wird es zunächst einmal ruhiger im Team. Es geht nicht mehr darum, die eigene Fassade zu verteidigen, das eigene Image zu schützen. Vielmehr geht es darum, sich gegenseitig zu sehen. Dazu gehört neben dem Interesse am anderen auch die Offenheit dafür, die eigene Verantwortlichkeit und Emotionalität anzuerkennen und zu ko
mmunizieren.
Auf diese Weise entstehen Teams, die eben nicht mehr aus Einzelkämpfern betstehen, sondern Gemeinschaften von Menschen, die sich selbst und ihrem Gegenüber und Wertschätzung und Akzeptanz begegnen.
Training vermittelt Fertigkeiten
Dazu braucht es Fertigkeiten, die das CARE Training vermittelt: Emotionalität bewusst wahrnehmen und verantwortlich kommunizieren, Zuhören, Klarheit, Grenzen setzen, Unangenehmes ansprechen und mehr.
Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen. Wir sind nicht dazu geschaffen, allein durchs Leben zu gehen. Wir brauchen die Gemeinschaft mit anderen Menschen, um das zu leisten, was die Natur in uns angelegt hat: Entwicklung.
Interaktion ermöglicht Entwicklung
Für Entwicklung braucht es die Interaktion mit anderen Menschen, denn ohne Impulse von außen, reproduzieren wir in der Regel nur das, was uns schon vertraut ist. Kreativität braucht immer wieder Input von außen. So unterstützen sich Menschen darin, sich weiterzuentwickeln. Sie lernen mit- und voneinander.
So wird das Office zum Home
Das CARE Training vermittelt Mitarbeitern Fertigkeiten, die sie im konstruktiven Umgang miteinander zu Profis machen. Damit sie gerne ins Unternehmen kommen, weil sie dort Akzeptanz und Wertschätzung erfahren. So wird das Unternehmen zu einem Ort, in dem Menschen gerne arbeiten, weil sie dort sein dürfen, wer sie sind. Das Office wird zum Home.